Deutschland kann mehr als nur Autos bauen. Der per heute vielversprechendste Impfstoffkandidat gegen SARS-CoV-2 könnte aus Deutschland kommen, genauer gesagt aus Mainz.
Das kleine Mainzer Biotechnologieunternehmen BioNTech und der US Pharma-Gigant Pfizer gaben heute erste Wirksamkeitsdaten aus der klinische-Phase-3-Studie zu ihrem Coronavirus-Impfstoffkandidaten bekannt.
Diese ersten, vorläufigen Daten zeigten, dass der Impfstoffkandidat BNT162b2 über 90% der weltweit über 43.000 Studienteilnehmer vor der COVID-19-Erkrankung schützen konnte. Die Studie, die erst am 27. Juli 2020 begann, läuft noch so lange weiter, bis 164 bestätige Virusinfektionen unter den Studienteilnehmern aufgetreten sind (bisher 94). Unabhängig davon plant Pfizer, den Impfstoffkandidaten schon in der dritten Novemberwoche bei der US-Arzneimittelbehörde FDA zur Zulassung einzureichen.
Sollte der Impfstoff zugelassen werden, wäre dies ein absoluter Weltrekord: Die kürzeste Impfstoffentwicklung bisher dauerte immerhin 4 Jahre , welches auch schon sehr schnell war, bedenkt man die ansonsten übliche Entwicklungsdauer von ca. 8 Jahren.
nova funds gratuliert BioNTech zu diesem wissenschaftlichen und medizinischen Durchbruch! Denn um nichts Geringeres handelt es sich hier, selbst dann, wenn BNT162b2 letztendlich nicht zugelassen werden sollte oder sich unter den vielen Impfstoffkandidaten, an denen weltweit mit Hochdruck gearbeitet wird, doch noch ein besserer finden sollte.
Dieser Durchbruch freut uns auch deshalb, als dass es sich um eine Entwicklung aus Deutschland handelt, das in Sachen kommerzieller Biotechnologie weltweit ansonsten nicht gerade führend ist. Das ist besonders bedauerlich, da Deutschland durchaus zahlreiche, sehr gut ausgebildete und überaus engagierte Wissenschaftler hervorbringt, die dann aber häufig ins Ausland abwandern müssen, um ihre meist in jahrelanger Arbeit gewonnenen Erkenntnisse in praxistaugliche Produkte und Anwendungen gießen zu können.
Dieser Erfolg BioNTechs sollte auch dazu ermutigen, heimischen Start-Ups in Zukunftsbranchen mehr Geld zum Aufbau Ihrer Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Deutschland braucht mehr Risikokapital für Investitionen in Zukunftsbranchen, denn ansonsten findet die Zukunft woanders statt.
Trotz alldem: Bleiben Sie gesund - Der Impfstoff steht noch lange nicht in Ihrer Apotheke!