8. Februar 2022

Pfizers USD 100.000.000.000 sind zwar nicht genug, aber Biotechs dürfen hoffen

Quelle: istockphoto.com/erhui1979

Am 08. Februar veröffentlichte der Pharmakonzern Pfizer sowohl die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2021, als auch den Ausblick für 2022. Während die Zahlen für 2021 im Rahmen der Erwartungen lagen, enttäuschte der Ausblick für 2022.

 

So soll Pfizers Gesamtumsatz 2022 bei USD 100 Mrd. liegen, 138% höher als im vorvergangenen Jahr 2020. Pfizers Corona-Produkte, also sowohl der Impfstoff Comirnaty als auch das Corona-Medikament Paxlovid, sollen insgesamt USD 54 Mrd. zu den USD 100 Mrd. beitragen. Doch enttäuschten diese beiden – „nicht ganz unbedeutenden“ - Summen Analysten und Investoren, woraufhin Pfizers Kurs untertägig zeitweise mehr als 6% verlor, entsprechend USD 18 Mrd. an verlorener Marktkapitalisierung. USD 18 Mrd.? Nicht viel im Vergleich zu den USD 240 Mrd. an Wertverlust, die Facebooks Mutterkonzern Meta Anfang Februar an einem einzigen Tag hinnehmen musste, mag mancher Leser da denken. Doch die Marktkapitalisierung des weltgrößten Pharmakonzerns Pfizer beträgt mit ca. USD 300 Mrd. nur ungefähr ein Drittel der von Meta.

Lässt man die Volten des Kapitalmarktes jedoch einmal beiseite, stellt sich bei Pfizer eine ganz andere Frage: Wohin mit dem Cash? Was tun mit den mehr als USD 34 Mrd., die das Unternehmen Analystenschätzungen zufolge zum Jahresende 2022 ausweisen könnte? Einen Teil der 5,6 Mrd. eigenen Aktien zurückzukaufen ist sicher ein der möglichen Verwendungszwecke. Ein weiterer ist, die Dividendenzahlungen weiter zu vergrößern. In den Jahren 2010-2021 hat Pfizer in Summe bereits immerhin über USD 95 Mrd. an seine Aktionäre ausgeschüttet.

Doch die möglicherweise beste Verwendung von Pfizers enormen Cash-Bestand ist die Akquisition von kleineren Biotechnologiefirmen, um Zugriff auf deren Produktkandidaten zu erlangen. Mittels deren Umsatzwachstum könnte Pfizer von einem „no-growth“-Unternehmen nicht nur wieder zu einem „low-growth“-Unternehmen werden, sondern gar zu einem „mid-growth“-Unternehmen. Eine durchaus beachtliche und erfreuliche Transformation für eine Pharmafirma, deren Umsatz von USD 65 Mrd. im Jahr 2010 auf ca. USD 42 Mrd. im Jahr 2020 zusammengeschrumpft ist. Und die Aktionäre der Akquisitionskandidaten aus der Biotech-Branche dürfen sich über substanzielle Akquisitionsprämien freuen. Gute Perspektiven also für Biotechfirmen und ihre Aktionäre.